Routinen und Spontanität - Familienalltag in Balance

Von: Geraldine Lescow | 2023

Meditationsroutine im Sitzen

Neulich führte ich eine Diskussion mit einigen anderen Eltern darüber, wie sehr man sich als Eltern wünscht flexibler zu sein, auch mal spontan etwas zu unternehmen und einfach selbstbestimmt zu handeln. Mit der Geburt eines Kindes fällt diese Spontanität oft weg, zumindest für einen gewissen Zeitraum. Vor allem die Spontanität zu zweit etwas zu unternehmen, denn es braucht ja jemanden, der auf das Kind aufpasst.

Wunderschön und zauberhaft auf der einen Seite - beengend und einschränkend auf der anderen Seite. Ich denke so empfinden viele Eltern. Wie schafft man es also dennoch im Alltag kleine Erholungen einzuschieben, sich zu entspannen und auch mal flexibel zu sein? Routinen sind zwar das komplette Gegenteil von Spontanität, aber sie sorgen zunächst einmal für Entspannung für unser Gehirn, denn wir denken gar nicht mehr darüber nach, wir machen es einfach: Zähne putzen nach dem Essen, abtrocknen nach dem Duschen, Kinder ins Bett bringen und davor etwas lesen.

Der Ayurveda liebt Routinen, vor allem die Morgen- und Abendroutine und das regelmäßige Essen. Starte den Tag mit einer kleinen Morgenroutine: Zunge schaben, Öl ziehen, Zähne putzen, heißes Wasser trinken. Damit sorgst du dafür, dass alles, was sich über Nacht im Mundraum angesammelt hat entfernt wird und dein Verdauungsfeuer angefacht wird. So startest du deinen Tag ganz bewusst und mit einem Ritual nur für dich! Am Abend sorgst du mit einer Fußmassage mit einem angewärmten Öl für Entspannung. Nimm dir diesen Moment, wenn deine Kinder schlafen ganz für dich. Diese Massage lässt dich den Stress des Tages verarbeiten, du kommst zur Ruhe und bereitest dich optimal auf die Nachtruhe vor.

So viel zur Entspannung. Spontanität können wir erreichen, wenn wir entweder mit den Kindern zusammen spontan sind oder wenn wir mit unserem Partner/ unserer Partnerin Vereinbarungen treffen, wie viel Flexibilität möglich ist. Eine Absprache ist zwar meist unumgänglich, aber bei einem Modell "jeden ersten Samstag im Monat darfst du frei entscheiden, was du machst" lässt einen wohl fast schon an die Single-Zeit denken - wo wir ja aber ganz ehrlich auch nicht mehr hin zurück möchten.

Also testet gemeinsam aus, wie viel Freiraum jede/r von euch braucht und geben kann. Für einen Familien-Alltag in Balance.

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